Beethoven-Überdruss nach den zahlreichen Konzerten zum 250. Geburtstag im vergangenen Jahr? Aber nein! Hier rauscht frischer Wind durch seine Noten. Das Golem Saxofon-Quartett trifft sich mit dem Pianisten Florian Weber zu einer Beethoven-Ehrung der besonderen Art. Mit Bearbeitungen seiner Werke und durch musikalische Ideen darüber hinaus lassen sie den Jubilar gemeinsam lebendig werden.
Das genaue Programm soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Es zollt jedenfalls Beethoven als großem Klavier-Improvisateur Tribut. Das verbindet ihn mit Franz Liszt, der seine neun Sinfonien für Klavier neu komponierte. »Das Umformen schon vorhandener Musik, das Adoptieren und Aneignen: Urlust jedes Musikers«, kommentierte der Musikwissenschaftler und Liszt-Biograf Wolfgang Dömling. Das trifft auch auf den Jazzer und Bigband-Leader Wolf Kerschek zu, der die Arrangements beisteuert.
Das Saxofon kannte Ludwig van Beethoven noch nicht, Adolphe Sax erfand es erst später. Vielleicht wäre Beethoven fasziniert von dem neuen Instrument gewesen, so wie ihn auch das gerade erfundene Metronom begeistert hat – der Taktgeber scheint auch im zweiten Satz seiner Achten Sinfonie zu ticken.
Im Golem Quartett sind die besten Jazzer am Saxofon versammelt – ausgebildet auch in der klassischen Spielweise. Der Pianist Florian Weber ist ein klassisches und jazziges Tastenwunder. Soeben wurde er mit dem renommierten Belmont-Preis der Forberg-Schneider-Stiftung ausgezeichnet.
Besetzung
Florian Weber Klavier
Golem Saxofonquartett
Anna-Lena Schnabel Saxofon
Natascha Protze
Gabriel Coburger
Edgar Herzog
Vocoder Vokalensemble
Veranstalter
Helmut Butzmann
Veranstaltungsort
Elbphilharmonie
Kleiner Saal
Platz der Deutschen Einheit
20457 Hamburg